Ego und Seele
Es wurde in verschiedenen Kapiteln dieses Buches darauf hingewiesen, dass der Mensch mehr ist als er denkt. Seine Identität reicht weiter als er weiß. Das Ich ist unendlich viel größer, als gemeinhin angenommen.
Es wurde daher eine Trennung angenommen in
- äußeres und inneres Selbst
- Ego und Seele
- Alltags-Bewusstsein und Unterbewusstsein
Das äußere Selbst oder auch Ego oder auch Alltags-Bewusstsein ist der Teil, dessen man sich als Ich bewusst ist und der jeweils andere Teil ist der Teil des Ich, der darüber hinausgeht und der sich in spontanem Handeln, in Eingebungen und in Intuition äußert.
Nun ist diese Unterteilung für bestimmte Zwecke ganz hilfreich, aber sie provoziert einen grandiosen Irrtum:
Diese andere Seite, derer man sich nicht so bewusst ist, irgendwie abgetrennt und irgendwie im Außen zu lokalisieren:
"Das innere Selbst tut wieder nicht so, wie es soll" oder "Ich muss wieder warten, bis das innere Selbst endlich mal aktiv wird".
Und dann ist man ganz schnell wieder bei Ohnmacht: auf etwas anderes angewiesen sein, warten müssen usw.
Aber es ist in keinster Weise irgendwie außen. Es ist ICH.
Einer der Erkenntnisstränge, den diese Entwicklung hervorbringt ist, immer mehr und umfassender zu erkennen:
Und das nicht im Sinne von "Ich bin schuld", sondern im Sinne von wirklich großen Möglichkeiten.
Wenn das Ego von der größeren Identität des inneren Selbst und seinen Möglichkeiten nichts weiß, dann hat das den Effekt, dass das Ego sich lauter Aufgaben aufhalst, die es eigentlich nicht selbst lösen kann.
Die Folge sind Überforderung, Probleme und fruchtlose Anstrengungen.
Dass das Ego das tut ist nur natürlich, denn die Dinge müssen ja gelöst werden. Man kann ihm dafür keinen Vorwurf machen.
Es ist daher einer der Entwicklungsstränge der Entwicklung zu sich selbst, die richtige Aufgabenverteilung zwischen Ego und innerem Selbst wieder herzustellen. Die Dinge kehren damit in ihre natürlich Ordnung zurück. Das Ego erfährt Entlastung, Erleichterung, Erlösung und Erfüllung.