Geld verdienen
Der Weg in die Freiheit wird begleitet von einer ganzen Reihe von Entwicklungsprozessen, z.B.
- innere Widerstände aufgeben / Erfahrung zulassen / Gefühle mobilisieren
- unabhängig von der emotionalen Situation handeln lernen
- Widersprüche und Komplexität aushalten
- innere Vorgänge kennen- und unterscheiden lernen (geistige Differenzierung)
und vieles mehr.
Unter diesen Teilprozessen ist einer der wichtigsten der Umbau des Glaubenssystems oder auch der Wandel der Weltsicht. Das bedeutet, sich mit bestimmten Fragen auseinanderzusetzen und diese Fragen ggf. neu für sich zu beantworten.
Diese Fragen sind einerseits sehr individueller Natur, andererseits gibt es Fragen, die viele Menschen gleichermaßen betreffen und die ich deshalb die Grundthemen der Menschheit nenne. Einem dieser Themen möchte ich mich jetzt zuwenden: dem Geld verdienen.
Eine sehr verbreitete Sichtweise lautet wie folgt:
Mit dem, was man am allerliebsten tun würde, kann man kein Geld verdienen oder zumindest nicht genug. Man muss sich einen Beruf suchen, mit dem man auch Geld verdient bzw. man muss das nehmen, was man überhaupt bekommt als Job.
Ich habe eine andere Sichtweise:
Wenn man konsequent das tut, was man wirklich will und was einem Freude macht, wird man auch ausreichend Geld verdienen
Das klingt für viele sicher ein bisschen utopisch. Aber warum klingt es utopisch?
Es liegt an den Ideen, von denen man im Hintergrund ausgeht. Gegenwärtig wird hauptsächlich von einer materiellen Weltsicht ausgegangen: Diese Erde hat sich irgendwie zufällig durch ein paar Naturgesetze und spezielle Glücksumstände gebildet und noch viel erstaunlicher, dass am Ende sogar noch der Mensch entstand. Bei so viel seltenem Glück, dem man seine Existenz zu verdanken hat, kann man sicher nicht erwarten, dass diese Welt auch noch so eingerichtet ist, dass man tun kann, was man will und dafür auch noch Geld bekommt.
Ich teile diese Sichtweise nicht und das ist nicht nur eine Vermutung, sondern ich bin darin sogar ziemlich sicher, dass es sich bei der eben beschriebenen materiellen Weltsicht um einen phänomenalen Irrtum handelt.
Ich halte diese Welt für eine geistige Schöpfung. Daraus schlussfolgere ich weiter, dass diese Welt Sinn macht. Denn welchen Sinn sollte es machen, eine Welt zu erschaffen, die keinen Sinn macht? Das wäre ungefähr so, als würde man ein Auto bauen, das nicht fährt. Wer etwas erschaffen kann wie diese Erde, dem ist durchaus Sinn zuzutrauen.
Ich stelle also fest, diese Welt macht Sinn. Betrachten wir das Geld verdienen mal unter diesem Blickwinkel.
Über den grundsätzlichen Sinn einer Welt mit materiellen Strukturen hatten wir schon gesprochen: Sie ermöglicht es, spezifische Erfahrungen zu machen.
Doch welche Rolle spielt das Geld dabei?
Eins ist klar: Geld verdienen muss man irgendwie, es sei denn man gehört zu denen, die es in die Wiege gelegt bekommen oder denen die Oma ab und an etwas zusteckt.
Das Geld verdienen ist also eine jener harten materiellen Randbedingungen, denen die Menschen ausgesetzt sind. Es ist eine jener Regeln, welche dieses Spiel "Erdenleben" überhaupt erst ermöglichen.
Aber wozu, wenn es doch vor allem eine Last ist?
Es zwingt den Menschen, mit anderen Menschen in einen Austausch und in Interaktion zu treten.
Wäre das Geld verdienen nämlich nicht nötig, könnte man den ganzen Tag in seiner Bude hocken und Fernsehen oder Computerspiele spielen oder sich besaufen.
Und das ist noch nicht alles: Es zwingt den Menschen auch, seine Fähigkeiten einzusetzen. Denn einfach so bekommt mans ja nicht - das Geld.
Um seine Fähigkeiten einzusetzen, muss man sich ihrer natürlich erst einmal bewusst werden und man muss sie entwickeln.
Da bleibt nur noch die Frage: Welche Fähigkeiten setzt man dafür ein?
Die, welche man gern einsetzt, mit denen man viel Spaß hat oder einfach irgendwas, das eben Geld bringt.
Menschen verbringen viel Zeit mit Geld verdienen - sie investieren den allergrößten Teil ihrer schöpferischen Energie dahinein.
Welchen Sinn sollte es machen, den größten Teil seiner Zeit mit etwas zu verbringen, das keinen Spaß macht? Wozu müsste es so etwas wie Spaß und Freude dann überhaupt geben? Damit man mal merkt, was einem meistens fehlt?
Das macht wohl nicht sehr viel Sinn. Das kann man nur glauben, wenn man diese Welt für ein materielles Zufallsprodukt hält. Für eine geistige Schöpfung sind solche Annahmen nicht aufrechtzuerhalten. Es sei denn man nimmt an, die Erschaffer dieser Welt gingen noch in die Welt-Erschaffer-Schule und dies wäre ihr erster Fehlversuch. So sieht es aber eigentlich ansonsten nicht aus - wenn man mal vom Geld verdienen müssen absieht.