Meditation
Das Wesen von Meditation ist nicht Gedankenruhe. Und das ist auch nicht das Ziel von Meditation. Auch nicht Gedankenkontrolle. (Das schon gar nicht.)
Meditation schafft einfach einen Zeitabschnitt ohne äußere Aktivität, in dem hochkommen darf, was hochkommen will. Es ist völlig egal, was dabei geschieht, Hauptsache man lässt es ablaufen.
Entspannung und Loslassen wäre ein besserer Leitgedanke dafür, als vieles das sonst mit dem Begriff von Meditation verbunden wird.
Gedankenruhe ist eine Folgeerscheinung davon, dass die Dinge in der menschlichen Psyche in ihre natürliche Ordnung zurückfallen. Wenn man sich zum Beispiel auf Ego-Ebene nicht mehr um Dinge sorgen muss, die dort nicht lösbar sind.
Meditation ist ein gezielter Versuch, eine andere Reaktion zu erlernen auf das, was an einem Menschen zerrt und zieht und was ihn treibt: Anstatt sich zum Handeln treiben zu lassen - einfach nur öffnen.
Eine richtig verstandene Meditation unterscheidet zwischen
- zum Handeln getrieben sein
- und spontanen Handlungsimpulsen
Dem Getrieben sein folgt man nicht. Treten aber spontane Handlungsimpulse auf, folgt man ihnen selbstverständlich. Beides unterscheiden zu lernen ist Teil des Entwicklungsprozesses geistiger Differenzierung: innere Vorgänge immer besser wahrnehmen und unterscheiden lernen.